EP - 'smoking kills, but love can break your heart' (ToneArt Booking)
Wer ist Luna Rise?
Die Entstehungsgeschichte der fünf köpfigen Truppe aus Enns/OÖ liest sich wie ein Abenteuerroman und lässt erfolgsversprechende Ansätze sichtbar werden. Auftritte bei GoTV (Vorstellung ihres Musikvideos 'Dead Alley', Interview, Hosted by, Live-Performance), ein Vertrag bei ToneArt Booking (seit 2012) und der stetige Wachstum ihrer Fangemeinde zeichnen unter anderem ihren musikalischen Werdegang aus.
Ihre Musik ist eine Art melodiöser Hard-Gothic Rock mit progressiven Metalanteilen, so heißt es. Das Ziel der Band ist klar und einleuchtend: sich von der Masse von Bands abheben, ein breites Spektrum an Leuten ansprechen und vermehrt HörerInnen gewinnen. Hab ich das schon nicht des öfteren gehört?
Die Produktion zu ihrer aus 4 Tracks bestehenden Debüt EP begann im Jahr 2011. Die Aufmachung der Hülle, besonders das Artwork deuten auf die düsteren Mondgelüste (Anm. d. Red.: zusammenhängend mit ihrem Bandnamen Luna Rise - lateinisch: mystischer Mond oder ähnlich) der jungen Musiker hin.
'616' leutet die EP wie erwartet mit sphärischem Sound - umgesetzt durch das Keyboard - ein. Der Song offenbart sich einige Sekunden später zu einem ordentlichen Rockteil. Schon nach den ersten Minuten ihrer musikalischen Schaffung lässt mich der Gedanke nicht mehr los, ähnliches schon mal gehört zu haben.
Klar, Die drei Buchstaben Band "HIM"! Dieses Empfinden wird durch die stimmliche Darbietung des Frontmans Chris 'Divine' Lindner bestärkt, da die gesanglichen Betonungen des Kopfes von Luna Rise denen von Ville Vallo (Anm. d. Red.: Sänger von HIM) auffallend ähneln.
'Dead Alley' startet wiederum mit einer eingängigen Melodie, die vom Keyboard verwirklicht wird. Diese melodische Einlage wetteifert in gut abgestimmter Harmonie mit dem Gitarrenprügel. Im Gegensatz zum vorherigen Track wurde in puncto Härte ein wenig zurückgeschraubt. Der Schwerpunkt liegt hier scheinbar auf der gefühlsbetonten Seite. Ansich ein schön aufbereitetes Lied, dieses aber meine Wenigkeit erneut an die finnischen Rocker HIM erinnert. Die Gefahr entsteht, das persönliche Merkmal beziehungsweise den Wiedererkennungswert der Band zu schmälern.
'Glory Nightmare' kommt als der fetteste Rocksong dieser EP rüber. Straightness und riffvariiertes Vorpreschen gestalten dieses Songkonstrukt. Passende und hervorstechende Gitarrensoli an der richtigen Stelle eingesetzt, kurze Abänderung der Rifffolge, wiederholende wie auch festkrallende Parts und fertig ist ein gesundes Rocklied.
Track Numero 4 'Beautiful Monster' bremst abrupt den zuvor flüssigen Lauf ab und baut sich stattdessen gefühlvoller den je auf. Zu späterem Zeitpunkt schimmert im Hintergrund ein schweres aber nicht brachiales Gitarrenwerkzeug durch, welches das zebrechlich wirkende Gebilde untermauert. Aus allen Ecken des Klangbildes blitzen im Sekundentakt melodienreiche Figuren auf, die zielgerichtet die Essenz des über 6 minütigen Songs zutage bringen.
Fazit:
"Luna Rise ist auf gutem Wege sich musikalisch zu profilieren. Doch sollte man vorsichtig sein, um nicht als Kopie oder Trittbrettfahrer zu enden und den für diese Band eigentlich vorrangigen Aspekt der Extravaganz aus den Augen zu verlieren. Somit sollte ein zusätzliches Ziel angestrebt werden: der Ausbau der Individualität."
Favorite Songs:
(verfasst von Ingo)